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Nach der Urteilsverkündigung im Halle-Prozess

DATUM

Gestern ging der Prozess gegen den Attentäter von Halle (Saale) zu Ende. Wir gedenken Jana Lange und Kevin Schwarze. Unsere Solidarität gilt ihren Angehörigen und allen Betroffenen des Anschlags – den vom Täter Verletzten in Halle und Wiedersdorf, der jüdischen Gemeinde und dem Kiez-Döner. Unsere Solidarität gilt allen, die durch rechte Gewalt und Rechtsterrorismus bedroht werden. Unsere Solidarität gilt allen Betroffenen von Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus in Halle, Sachsen-Anhalt und anderswo.

„Das Urteil kann den Schmerz der Hinterbliebenen und Betroffenen des Anschlages nicht wegnehmen, aber ist ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus in der Gesellschaft.“, sagte Pascal Begrich, Geschäftsführer von Miteinander e.V. heute in Magdeburg. „Im Prozess traten die Abgründe rechtsextremer Ideologie und des daraus entstandenen Hasses deutlich zu Tage. Wieder einmal wurde erschreckend deutlich: Aus antisemitischen und rassistischen Einstellungen und Worten können Taten werden. Daraus gilt es für die zukünftige präventive Arbeit gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus zu lernen. Antisemitische Propaganda muss eine gesellschaftliche Sanktion erfahren, wo immer es geht.“

Zugleich dankte Begrich den Nebenkläger*innen: „Ohne ihr unermüdliches Engagement, den Stimmen der Betroffenen Gehör zu verschaffen und die Selbstdarstellung des Angeklagten Grenzen zu setzen, wären der Prozess in der Gesellschaft nicht so breit wahrgenommen worden.“

Ein großes Dankeschön gebührt auch den vielen Untersützer*innen und Begleiter*innen des Prozesses – u.a. der Initiative 9. Oktober Halle, Valentin Hacken und dem Bündnis Halle gegen Rechts, democ e.V., NSU Watch, Belltower.News, dem Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sowie insbesondere unserer Mobilen Opferberaratung.