Miteinander e.V. hat das heutige Verbot gegen „Combat 18“ begrüßt: „Fast 20 Jahre nach dem Verbot des Neonazi-Netzwerks ‚Blood & Honour‘ ist das Verbot des militanten Nachfolgenetzwerks ‚Combat 18‘ ein längst überfälliger Schritt.“ , sagte Pascal Begrich, Geschäftsführer des Vereins am Donnerstag in Magdeburg. „Nach den monatelangen Diskussionen über das Verbot stellt sich allerdings die Frage nach dessen Wirksamkeit.“, so Begrich weiter.
David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. ergänzte: „Das lang angekündigte Verbot birgt die Gefahr, dass sich der Kern der gewaltbereiten Szene bereits strukturell umgruppiert hat. So haben sich mittlerweile neonazistische Netzwerke wie ‚Brother of Honour‘ und ‚Brigade 8‘ gebildet, die als Nachfolgeorganisationen von ‚Combat 18‘ fungieren könnten.“ Er fügte hinzu: „Soll das Verbot Wirkung entfalten, muss es konsequent durchgesetzt werden. Dazu gehört auch das Vorgehen gegen Nachfolgestrukturen unter anderem Namen sowie die Netzwerke des Rechtsrocks.“
Zugleich wies Miteinander e.V. darauf hin, dass Verbote solcher militanten Netzwerke nur Teil einer Gesamtstrategie gegen den Rechtsextremismus sein können. „Neonazistische Netzwerke sind weltanschauliche Gesinnungsgemeinschaften. Ihre Protagonisten überdauern Strukturverbote.“, so David Begrich. Zugleich erinnerte er an die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen durch den Rechtsextremismus. „Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeigt: Rechte Gewalt benötigt keine festen neonazistischen Strukturen.“