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Endzeitverbrechen: Das Massaker im Magdeburger Stadion „Neue Welt“
Gedenkstein am ehemaligen Stadion Neue Welt in Erinnerung an die dort am 13. April 1945 ermordeten KZ-Häftlinge

DATUM

Am 13. April 1945 ermordeten SS und Volkssturmeinheiten – darunter Angehörige der Hitlerjugend – bei einem Massaker auf dem Gelände des Stadions „Neue Welt“ mindestens 42 Häftlinge des evakuierten KZ Polte-Magdeburg.

Bereits in den frühen Morgenstunden wurden die etwa 3.700 inhaftierten Frauen und Männer mit wütendem Hundegebell geweckt, gewaltsam aus den Baracken des Außenlagers von Buchenwald getrieben und in Richtung Osten durch Magdeburg geführt. Bei einer Rast auf dem Stadiongelände „Neue Welt“ gerieten sie unter Artilleriebeschuss amerikanischer Truppen. Unter Panik versuchten die Häftlinge Deckung zu finden, woraufhin die Wachmannschaften auf die Fliehenden das Feuer eröffneten.

Nach dem Massaker wurden die Überlebenden erneut zusammengetrieben und in Marsch gesetzt. Von den etwa 3.000 weiblichen Häftlingen, die Tage später das KZ Ravensbrück erreichten, waren nur noch wenige Hundert am Leben. Die männlichen Häftlinge marschierten weiter Richtung Sachsenhausen. Die Zahl der Opfer ihres Todesmarschs ist nicht bekannt.

Seit Anfang der 1980er Jahre erinnert ein Gedenkstein an der Berliner Chaussee, nahe des ehemaligen Sportgeländes „Neue Welt“ an den Todesmarsch und das Massaker. Gegenüber dem Hauptgebäude der Polte-Werke in der heutigen Liebknechtstraße existiert in Form eines ehemaligen Lagertors ein Gedenkort für die Häftlinge des dortigen Außenlagers.

Zu den Hintergründen hat Miteinander e.V. im Rahmen des „Gedenkjahrs Magdeburg 2023“ einen Blog-Beitrag veröffentlicht.