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Rechte Gewalt und Propaganda in Seehausen

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Seit mehreren Wochen sehen sich Klimaaktivist*innen, die im sachsen-anhaltischen Seehausen gegen den Weiterbau der A14 protestieren massiven Anfeindungen, Bedrohungen und Angriffen ausgesetzt. Ziel ist dabei auch der Seehäuser Bahnhof, den die Umweltschützer*innen für ihre Kampagnen nutzen. So kam es bereits zu einem Brand- und einem Rohrbombenanschlag. Ziel der Angriffe ist es, die Aktivist*innen zu vertreiben und den Protest nicht nur vor Ort zum Schweigen zu bringen. Zuletzt wurden zwei Personen am Freitagabend durch Schüsse aus einer Paintball-Waffe verletzt. Seitdem kursiert in den Sozialen Medien, ein – von einem augenscheinlichen Mittäter aufgenommenes – Video. Es zeigt, wie ein Mann in der Kluft des „Ku Klux Klan“ am Bahnhof Seehausen mit einer Waffe auf mehrere junge Menschen schießt, die er dem Kulturbahnhof und damit den Klimaaktivist*innen zuordnet.

Der „Ku Klux Klan“ (KKK) ist – jenseits seiner realen historischen und gegenwärtigen Existenz als terroristische White-Supremacy-Gruppierung – innerhalb der extremen Rechten ein wichtiger ideologischer Bezugspunkt, in dem sich rassistische und neonazistische Weltanschauungen widerspiegeln. So sammelten sich bereits in den 1990er Jahren unter dem Banner des KKK militante Neonazis, unter ihnen die späteren Mitglieder des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt. Vor dem Hintergrund seiner medialen Präsenz wird die Kluft des KKK zudem in einer breiten Öffentlichkeit eindeutig als Symbol rechten und rassistischen Terrors wahrgenommen. Dass der Täter in Seehausen diese „Verkleidung“ gewählt hat, dürfte kein Zufall sein.

Die Existenz eines solchen Tätervideos kann als Hinweis gesehen werden, dass es sich bei dem Angriff um eine geplante, propagandistische Tat handelt, die jenseits ihres konkreten Vollzugs und der Verbreitung von Angst neonazistischen Akteur*innen eine Vorlage zur Nachahmung liefern soll.  Deshalb sollte das Tätervideo nicht weiterverbreitet werden.