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Gedenken an Sinti:zze und Rom:nja am 1. März 2025 in Magdeburg

DATUM

Das zentrale sogenannte Sammellager für die im Nationalsozialismus verfolgten Sinti:zze und Rom:nja in der Region des heutigen Sachsen-Anhalts befand sich seit 1935 am Rande Magdeburgs am Holzweg/Silberberg. Vor 82 Jahren, am 1. März 1943, löste die Stadt Magdeburg das Zwangslager auf. Seine Bewohner:innen deportierte man in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. 340 von ihnen – Kinder, Frauen und Männer – wurden dort ermordet. Ihrer gedenken wir zusammen mit dem Bündnis gegen Rechts Magdeburg, der Stadtbibliothek Magdeburg sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt am 1. März 2025 mit zwei Veranstaltungen.

Um 16 Uhr erinnern nach einem Grußwort der Landeshauptstadt Magdeburg Margitta Steinbach, Vorsitzende von Menda Yek e.V. – Selbstorganisation von Sinti:zze als Nachkommen von Überlebenden der Zwangslager Berlin-Marzahn und Magdeburg – und Pascal Begrich, Geschäftsführer von Miteinander e.V., an der Stele mit den Namen der Ermordeten, die sich auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Flora-Park befindet, an das Schicksal der Sinti:zze und Rom:nja.

Nach der Gedenkkundgebung lädt die Stadtteilbibliothek Florapark um 17 Uhr zur Lesung „Zwischen den Noten des Lebens“ mit Manolito Steinbach ein, der seine bewegende Familiengeschichte erzählt. Kehrte seine Großmutter aus Auschwitz zurück, fand seine Tante Erna Lauenburger als eine der deportierten Sinti:zze und Rom:nja des Zwangslagers in Magdeburg dort einen qualvollen Tod. Erna Lauenburger hatte zuvor als Heranwachsende Anfang der 1930er Jahren der DDR-Kinder- und Jugendbuchautorin Grete Weiskopf alias Alex Wedding die reale Vorlage für ihr berühmtes Kinderbuch „Ede und Unku“ geliefert. Gemeinsam mit dem Violinisten Sorin Ferat wird Manolito Steinbach die Lesung auch musikalisch begleiten.

Die Veranstaltungen sind eine Kooperation des Bündnisses gegen Rechts Magdeburg mit Miteinander e.V., der Stadtbibliothek Magdeburg und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt im Rahmen der Reihe „Gedenkjahr Magdeburg“. Die Lesung wird ermöglicht durch die Landeszentrale für politische Bildung sowie durch Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.