Nach dem Eklat bei der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Leuna fordert Miteinander e.V., die AfD von Gedenkveranstaltungen mit Bezug zu den Opfern des Zweiten Weltkriegs und der NS-Herrschaft auszuschließen: „Mit der Verwendung der Parole ‚Für Führer, Volk und Vaterland‘ verhöhnt die AfD die Opfer des NS-Regimes und des Krieges. Nicht nur am Volkstrauertag ist dies ein nicht hinnehmbarer Vorgang.“, sagte Pascal Begrich, Geschäftsführer von Miteinander e.V. am Samstag in Magdeburg. „Die im Zweiten Weltkrieg gebräuchliche Sprachformel stellt auch dann eine inhaltliche Bezugnahme auf den Nationalsozialismus dar, wenn dieser das Wort ‚Warum‘ hinzugefügt wird.“
Begrich erinnerte in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Vorstöße von Vertreter:innen der AfD die Sprache des Nationalsozialismus zu rehabilitieren. „Repräsentant:innen einer Partei, die sich programmatisch und sprachlich aus dem Arsenal des NS-Ideologie bedient, muss die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus verwehrt werden.“
Unter Hinweis auf die Teilnahme von Mitgliedern der AfD an Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar ergänzte Begrich: „Es ist eine Farce, einerseits an die Opfer der Shoa erinnern zu wollen und andererseits mit Anleihen an die Ideologie der Täter zu operieren. Gedenkstätten und Friedhofsverwaltungen sollten den generellen Ausschluss der AfD von Gedenkveranstaltungen prüfen und gegebenenfalls dafür auch verwaltungsrechtliche Auseinandersetzungen mit der Partei in Kauf nehmen, um Schaden für die Erinnerungskultur im Land abzuwenden.“