Anlässlich des heute beginnenden Prozesses gegen den Attentäter von Halle erinnert Miteinander e. V. an die Herausforderungen und Erwartungen, die an den Prozessverlauf und die begleitende Berichterstattung verbunden sind: „Prozess und Öffentlichkeit müssen den Angehörigen der Opfer und den Betroffenen des antisemitischen und rassistischen Hasses Gehör verschaffen. Ihre Perspektiven sind zentraler Orientierungspunkt für die Bewertung der Tat und ihrer Auswirkungen.“ betonte Pascal Begrich, Geschäftsführer des Vereins am Dienstag.
Begrich ergänzte: „Zugleich gilt es, die ideologischen Motive hinter der Tat zu beleuchten. Die extreme Rechte wird lautstark versuchen, den Täter zu pathologisieren und den Anschlag als wahnhafte Tat eines Einzelnen darzustellen. Dem muss juristische und politische Aufklärung entgegengestellt werden. Rechtsterroristische Taten haben ihren Ursprung in antisemitischen und rassistischen Diskursen, auch in sozialen Netzwerken. Im digitalen Zeitalter gibt es keine Einzeltäter, sondern ideologische Bezugnahmen, Beeinflussungen und Vorbilder. So gesehen sind wir nicht mit einsamen Wölfen, sondern mit einem globalen rechtsterroristischen Netzwerk konfrontiert. Für dessen Gefahren müssen Prozess und Berichterstattung sensibilisieren.“