Am Dienstag, den 3. September 2019, eröffnen wir um 19 Uhr in der Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek Gardelegen (Im Schlüsselkorb 16) die Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand während des Holocaust“. Die bisher nur in den USA gezeigte Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum wird im Jahr 2019 erstmals in Deutschland präsentiert. Gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ bringt Miteinander e.V. in Kooperation mit der Hansestadt Gardelegen und der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe die Ausstellung vom 3. März bis zum 27. September nach Gardelegen.
Einige waren Nachbarn flyer_gardelegen_small
Die Ausstellung kann innerhalb der Öffnungszeiten der Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek besichtigt werden: Montags und Freitags 10-16 Uhr, Dienstags und Donnerstags 13-18 Uhr sowie am Samstag, den 7. September, von 10-12 Uhr. Öffentliche Führungen werden am 19. und 24. September jeweils um 18:30 Uhr angeboten.
Begleitprogramm
Zur Ausstellung präsentieren wir ein spannendes Begleitprogramm: Am 5. September ab 19 Uhr liest die Berliner Autorin Juna Grossmann aus ihrem Buch „Schonzeit vorbei – Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“. Am 10. September ab 19 Uhr spricht Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten im Rathaussaal Gardelegen über das Thema „Geschichte begreifen -für die Zukunft handeln“. Am 19. September ab 19 Uhr blickt Andreas Froese, Leiter der Gedenkstätte Isenschnibbe auf „Das Unsagbare vermitteln: Neue Perspektiven auf den Holocaust“. Und am 24. September ab 19 Uhr zeigt Lokalhistoriker Torsten Haarseim „Gardelegen im Nationalsozialismus. Eine Bilder- und Presseschau“.
Außerdem wird ein kostenloses pädagogisches Begleitprogramm für Bildungseinrichtungen und Gruppen ab Klassenstufe 7 angeboten. Buchbar sind Bildungsworkshops zur Ausstellung für Schulklassen und Jugendgruppen (120 min) sowie ein Workshop mit Virtuelle-Realität-(VR)-Brillen. Auch das Geschwister-Scholl-Gymnasium Gardelegen zeigt seine Stolperstein-Ausstellung.
Anmeldungen sind unter anmeldung@miteinander-ev.de oder unter Telefon: 03901.30 59 96 1 möglich.
Zum Hintergrund der Ausstellung
Der Holocaust wäre nicht möglich gewesen ohne die Mitwirkung zahlloser Menschen. Warum beteiligten sich einige eifrig und aktiv an der Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden? Warum schwiegen so viele und nahmen die Verbrechen hin? Warum entschlossen sich so wenige, den Opfern zu helfen oder Widerstand zu leisten? Das Verhalten der Menschen reichte von behutsamen Zeichen der Solidarität mit den Verfolgten bis hin zu aktiven Rettungsversuchen, von der Duldung judenfeindlicher Maßnahmen bis hin zur bereitwilligen Zusammenarbeit mit den Tätern und zur eigenen Täterschaft.
Historische Aufnahmen beleuchten die unterschiedlichen Verhaltensweisen, mit denen die Menschen auf die Nöte ihrer jüdischen Klassenkameradinnen, Kollegen, Nachbarinnen und Freunde reagierten. Sichtbar werden Motive und Zwänge, die die individuellen Entscheidungen und Handlungen während des Holocausts beeinflussten.